Ulrike Umlauf-Orrom – Glas Farbe Struktur: München vom 29.05. bis 04.07.2020

Die Ausstellung Ulrike Umlauf-Orrom – Glas Farbe Struktur zeigt eine Retrospektive der Arbeit der Künstlerin von 1982 bis heute. Sie umfasst drei Werkphasen – frei geblasene Gefäße, Sandgussobjekte und Objekte in Verschmelztechnik.

Nach Keramiklehre und Industriedesign Studium in München entdeckte Ulrike Umlauf-Orrom (geb. 1953) bei ihrem Masterstudium am Royal College of Art in London das Material Glas für sich, dem sie sich seither verschrieben hat. Auch nach fast vierzig Jahren ist es für sie der faszinierendste aller Werkstoffe. Immer wieder versucht sie aufs Neue – in ganz verschiedenen Techniken – seine wunderbaren immanenten Qualitäten sichtbar zu machen, beeindruckt von der Metamorphose, die das Glas unter ihren Händen durchläuft.

Ulrike Umlauf-Orrom_Sandguss, 8 x 16 x26 cm, 1994_81
Ulrike Umlauf-Orrom, Sandguss, 1994

Ihre ersten Arbeiten waren frei geblasene tropfenförmige Objekte, sensibel ausbalanciert, geschliffen und mit sandgestrahlten Texturen versehen, welche teilweise die farbigen Überfänge durchdringen. Dann wandte sich Ulrike Umlauf-Orrom dem Sandguss zu, einer Technik, die ihr eine größere gestalterische Freiheit ermöglichte. Es entstanden poetische Skulpturen, die durch bewusste Einsetzung unterschiedlicher Oberflächen, Farb- und Metalleinschlüsse viele Deutungenzulassen.

Ulrike Umlauf-Orrom_Schale Music  of  the  Spheres, 46 x 46 x 6 cm, 2015_222
Ulrike Umlauf-Orrom, Schale Music  of   the   Spheres, 2015

Der Wunsch, autark in ihrer Werkstatt arbeiten und Glas heiß verformen zu können, führte sie schließlich zu ihrer eigenen Variante des Glasfusings, bei dem mit farbigem Emaille eingefärbte Glasscheiben in einem Brennofen verschmolzen und zu Objekten geformtwerden. „Ich bin sehr von der Komplexität der japanischen Textilkunst inspiriert und komponiere Glas von einer fast stofflichen Qualität durch das Verweben von Farbe und das gleichzeitige Einfangen von Luft und Licht,“ beschreibt Ulrike Umlauf – Orrom ihre Vorgehensweise, „stets aufs Neue fasziniert mich die Metamorphose, die das Glas unter meinen Händen durchläuft – die Verwandlung von farblosen Scheiben zu Glasobjekten von satter, volltoniger Farbigkeit oder sanften, halbtransparenten Farbverschmelzungen mit linearen Strukturen oder expressiven Mustern.“

Ulrike Umlauf-Orrom_Schale Giverny, 48 x 48 x 7 cm, 2018_203
Ulrike Umlauf-Orrom, Schale Giverny, 2018

Ulrike Umlauf-Orroms Formen sind von Anfang an, in allen drei Werkphasen, von großer Klarheit und Strenge. Die Leidenschaft zum Material Glas paart sich mit der gezielten Planung und Perfektion der Designerin. Es sind Objekte auf dem schmalen Grat zwischen noch funktionaler und frei sich entfaltenderKunst.

Ihre Arbeiten sind Teil internationaler Ausstellungen sowie zahlreicher öffentlicher und privater Sammlungen. Für ihr Werk erhielt sie renommierte Auszeichnungen und Preise, wie z.B. den Bayerischen Staatspreis 2001 oder den GEDOK FormART Preis 2005. Eine besondere Ehre und Anerkennung ihrer „japanischen“ Ästhetik ist für sie die mittlerweile 5. Einladung zum International Kanazawa Glass Prize in Japan, der alle drei Jahre verliehen wird.

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Ulrike Umlauf-Orrom, Portrait Katalog

 

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Bayerischer Kunstgewerbeverein e.V.
Pacellistraße 6-8
80333 München

Öffnungszeiten: Mo – Sa von 10 bis 18 Uhr

 

Jakyung ShinPORTRÄT IM LADEN
JaKyung Shin
Formative Imagination
eenfalls vom29. Mai bis 4. Juli 2020

JaKyung Shin: „Ich stelle mir oft die absolute Abwesenheit von etwas vor. Wenn ich zum ersten Mal ein bestimmtes Objekt erschaffen würde, für welche Form würde ich mich entscheiden?

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Jakyung Shin, Reunion Schwarz

In dem Moment, in dem du dich entscheidest, etwas für den Alltag zu schaffen, erscheinen alle vertrauten Objekte in der Umgebung seltsam. Es gibt viele formale Elemente, die die gesamte Definition eines Objekts ändern können, wenn sie leicht transformiert werden. Ich frage mich zum Beispiel, welche formalen Merkmale eine Tasse von einer Schüssel unterscheiden. Ich denke oft über den Prozess nach. Objekte werden in einer bestimmten Form konstruiert, dann wird diese Form verfeinert und verbessert, bis sie als Inbegriff der Form dieses Objekts erkannt wird. Wie verhält es sich genau mit diesem Prozess?“

Bayerischer Kunstgewerbeverein e.V.
Pacellistraße 6-8
80333 München

Öffnungszeiten: Mo – Sa von 10 bis 18 Uhr