Forschende Auseinandersetzung mit Porzellan: Förderung junger Designer, Keramiker und Bildender Künstler
Tasting Tomorrow, der 7. Internationale Porzellanworkshop KAHLA kreativ, soll eine Plattform bieten für die experimentelle Arbeit mit Porzellan in Auseinandersetzung mit dem Thema Essen, vor dem Hintergrund des Bauhaus-Jubiläums 2019. Der Workshop, den die Günther Raithel Stiftung – Bildungsinitiative KAHLA kreativ in diesem Jahr bereits zum siebentenmal ausschreibt, wendet sich an junge Designer, Keramiker und Bildende Künstler mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund. Zwölf von einer unabhängigen Jury ausgewählt Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden die Möglichkeit haben, im Sommer 2018 vier Wochen in den Räumen der KAHLA/Thüringen Porzellan GmbH frei mit dem Material Porzellan zu experimentieren.
Porzellan und Nahrung gehen eine oft fast symbiotische Verbindung ein: Das eine dient als Gefäß oder Inhalt, Umgebung oder Inspiration für das andere, aber auch Konsistenzen, Entwicklungsprozess und Verarbeitungstechniken und schließlich die Transformation durch Feuer, die beide durchlaufen, sind Gemeinsamkeiten. Ein Jahr, bevor das Bauhaus hundertjähriges Gründungsjubiläum feiert, sollen Anknüpfungspunkte an die wegweisende Arbeit zum Themenfeld gefunden werden, die an dieser Institution geleistet wurde. Es sollen neue Formen der Verbindung von Kochen und Essen, Arbeiten und Leben probiert und dafür benötigte Gegenständen entwickelt werden – so, wie dies auch am Bauhaus geschah.
Den Workshop-Teilnehmerinnen und -teilnehmern wird die Möglichkeit gegeben, sich mit dem gestalterischen und künstlerischen Potential des Werkstoffs Porzellan in Verbindung mit Essen auseinanderzusetzen. In interdisziplinärer Zusammenarbeit sollen Porzellan, Nahrung und ein breites Spektrum an Arbeitstechniken und Werkzeugen, von manuell über industriell bis digital, untersucht werden. Im Zeitraum vom 11. Juni bis 6. Juli 2018 sollen designorientierte wie auch freie künstlerische Arbeiten entstehen. Die Arbeit in unmittelbarer Nähe zur Produktion der KAHLA/Thüringen Porzellan GmbH soll fruchtbar auf den Kreativprozess wirken. Es werden Antworten gesucht auf die Frage nach dem Geschmack und der Nahrung der Zukunft, nach der Rolle des Essens als sozialer Handlung und schließlich der Gestalt der Objekte, Werkzeuge und Trägermaterialien dafür.
Ende dieses Jahres wird eine unabhängige Fachjury die 12 Workshopteilnehmerinnen und -teilnehmer unter den eingegangenen Bewerbungen auswählen. Die Jurorinnen und Juroren sind:
Dr. Sibylle Hoiman, Kuratorin Bauhaus-Archiv e. V. / Museum für Gestaltung, Berlin
Nathalie Lautenbacher, Aalto University School of Arts, Design and Architecture, Helsinki
Wiebke Lang, Chefredakteuerin designreport, Frankfurt am Main
Wilhelm Siemen, Direktor Porzellanikon Staatliches Museum für Porzellan, Selb
Andrin Willi, Chefredakteur Food-Zeitschrift marmite, Zürich
Die 2010 gegründete Günther Raithel Stiftung widmet sich der Förderung von Bildung, Kultur, Wissenschaft und Forschung rund um Porzellan sowie verwandter Materialien. Im Mittelpunkt der Arbeit der gemeinnützigen Stiftung steht dabei die Nachwuchsarbeit. So fördert das renommierte Projekt „KAHLA kreativ“ junge Keramiker, Designer, Künstler und Studenten. „Wir erwarten mit großer Spannung die Bewerbungen, die in den nächsten Wochen eingehen werden und freuen uns darauf, dass im Sommer 2018 KAHLA einmal mehr zum Forschungslabor für das Zukunftspotential des faszinierenden Materials Porzellan wird“, sagt Günther Raithel.
Partner des 7. Internationalen Porzellanworkshops KAHLA kreativ sind unter anderem das Porzellanikon in Selb, die Kunststiftung Sachsen-Anhalt und die Thüringer Tourismus GmbH. (Ausschreibungstext)