Das Vitromusée Romont verlängert die Solo-Schau des Glaskünstlers Thierry Boissel bis zum 08.Mai 2016!
Die Glasmalerei ist tot ! Es lebe die Glasmalerei !
„Wenn mit dem Wort Glasmalerei eine Technik gemeint ist, ist die Glasmalerei tot“ meint Thierry Boissel. Der 1962 geborene Schüler Ludwig Schaffraths untersucht seit 1987 in seinem Werk neue Möglichkeiten der Glastechnologie, mit einer Vorliebe für heissgeformtes Industrieglas. Seit 1991 leitet der aus Frankreich stammende Künstler die Studien- und Experimentierwerkstatt für Glasmalerei, Licht und Mosaik an der Akademie der Bildenden Künste in München. Durch seine Lehrtätigkeit und seine Arbeiten beeinflusst Thierry Boissel den zeitgenössischen, künstlerischen Einsatz von Glas in der Architektur.
Im Sommer 2015 stellte sich Thierry Boissel der Aufgabe seine architekturbezogenen Projekte im musealen Rahmen des Deutschen Glasmalereimuseums Linnich zu präsentieren. Die Ausstellung im Vitromusée zeigt seine Werke und Installationen nun in einem anderen räumlichen Dialog.
Ob ornamental oder figürlich, farbig oder monochrom – die Arbeiten von Thierry Boissel erscheinen zunächst wie Membrane, Schleier oder Grenzen zwischen Räumen. Paradoxerweise sind sie jedoch vor allem Zugänge zu einer unsichtbaren oder transzendenten, von der Subjektivität des Betrachtenden geformten Welt. Der sich ständig verändernde Standort und Blickwinkel des Betrachters verändert die Wahrnehmung der Werke rein visuell, ästhetisch und haptisch. Thierry Boissels Raumspiele und das von ihm eingefangene, bearbeitete und fassbar gemachte oszillierende Licht, führen zu einem individuelle Erleben einer Wirklichkeit, die, wie der Betrachter selbst, immer in Bewegung oder im Wandel ist.
Vitromusée Romont – Au Château – Case postale 150 – CH-1680 Romont