Die Ausstellung „Lack – Die Kunst der Oberfläche“ steht in der Reihe der materialbezogenen Ausstellungen, denen sich die Galerie Handwerk in diesem Jahr widmet. Dabei wird das Thema Lack aus unterschiedlichen Blickwinkeln vorgestellt, und es soll in verschiedene technische und formale Bedingungen eingeführt werden.
Die Ausstellung möchte dabei auf die Bedeutung und die Besonderheiten des Materials Lack aufmerksam machen sowie zeigen, zu welchen ästhetischen Ausprägungen es in einzelnen, für die Lackanwendung typischen Ländern gekommen ist. Der Bogen soll bis in die unmittelbare Gegenwart zu synthetischen Lacken und Autolacken gespannt werden.
Ein Teil der Ausstellung wird auf die historischen und materialtechnischen Bedingungen und Gegebenheiten natürlicher Lacke eingehen, wie sie seit Jahrhunderten in Asien und Europa als besondere Gestaltungsakzente angewandt und eingesetzt werden. Hierbei werden die unterschiedlichen Lackmaterialien wie Urushi, Schellack, diverse Firnisse ebenso vorgestellt wie die verschiedenen Verarbeitungsweisen, darunter Streulacke, Schnitzlacke, Einlegearbeiten und Lacca povera.
An historischen Exponaten sollen diese Techniken ebenso erläutert werden wie an ausgewählten Restaurierungsprojekten aus Bayern, besonders aus München. Wichtige Arbeiten aus der Residenz, dem Marstallmuseum, aus der Schlossanlage von Nymphenburg, aber auch aus der Eremitage in Bayreuth werden die hinter der Restaurierung liegenden Probleme und Überlegungen an Arbeitsbeispielen aus den Werkstätten anschaulich machen. Gezeigt werden soll auch, wie versucht wurde, die Oberflächeneffekte und die Gestaltungsweisen der ostasiatischen Lacke zu imitieren und wie dann, ähnlich wie im Falle des Porzellans, eine eigene Formensprache entwickelt wurde.
Ein weiterer Teil der Ausstellung präsentiert Werke zeitgenössischer Lackkünstler aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Japan, den Niederlanden, Russland, Schweden, Spanien, Südkorea und den USA. Der Umgang mit traditionellen Techniken, die handwerkliche Meisterschaft und die Umsetzung für die eigene Zeit stehen hier im Zentrum ebenso wie die Weiterentwicklung von Techniken in Abhängigkeit von eigenen Gestaltungswünschen und formalen Vorstellungen. Der dritte Teil stellt klassische Beispiele des Lackeinsatzes vor: Musikinstrumentenbau sowie Autolacke bilden hierbei eigene Themenbereiche. (Pressetext)
Die Ausstellung wird durch ein umfassendes Programm, Führungen und Exkursionen ergänzt.
Galerie Handwerk, Max-Joseph-Straße 4, 80333 München
Dienstag, Mittwoch, Freitag 10 bis 18 Uhr
Donnerstag 10 bis 20 Uhr
Samstag 10 bis 13 Uhr
an Sonn- und Feiertagen ist die Galerie geschlossen