„Déboutonner la mode“ – anhand von über 3000 Knopfarten erlaubt uns diese Ausstellung in Paris einen tiefen Blick in unsere Kulturgeschichte – fast verpasst, aber es gibt einen umfangreichen Katalog, der evtl. etwas trösten kann. Glücklich jene, die an diesem Wochenende in Paris sind und noch die Gelegenheit ergreifen können diese einmalige Ausstellung zu erleben.
Diese umfassende Kollektion an Knöpfen vom 18. bis zum 20. Jahrhundert wurde von dem Knopfhändler Loïc Allio angelegt und ist einzigartig in ihrer Vielfalt, in ihrem Reichtum und Eklektizismus. Herausragende Stücke sind Portrait-Knöpfe in der Manier des Malers Fragonnard, drei Knöpfe des Silberschmieds Lucien Falize, der sich an den Fabeln von La Fontaine inspirierte, auf Porzellan gemalte Vögel-Knöpfe von Camille Naudot und eine Serie von 792 Knöpfen, die von dem Bildhauer Henri Hamm geschaffen wurden. Die Goldschmiede Jean Clément und François Hugo, die Künstler Jean Arp und Alberto Giacommetti entwarfen Knöpfe für die Modedesignerin Elsa Schiaparelli, genauso wie Maurice de Vlaminck für den Couturier Paul Poiret. Die großen Modehäuser wie Dior, Balenciaga, Mme Grès, Givenchy, Balmain und Yves Saint Laurent beauftragten Goldschmiede wie Francis Winter und Roger Jean-Pierre. Die Ausstellung zeigt sogar Kreationen von Sonia Delaunay und Line Vautrin.
Die Ausstellung ist chronologisch aufgebaut. Knöpfe aus den verschienen Zeiten werden durch Mode-Artefakte der verschiedenen Epochen in den Kontext gestellt. Die anschauliche Inszenierung des Knöpfe als kleines, extrem wichtiges, ebenso intimes wie dekoratives Modedetail ist unglaublich vielschichtig und inspirierend.
Eine umfassende Einführung und Geschichte des Knopfes mit vielen Abbildungen gibt es online HIER
Der Katalog zur Ausstellung von Véronique Belloir hat 164 Seiten und 135 Abbildungen, erschien auf Französisch unter der ISBN : 978-2-916914-54-1