LOEWE FOUNDATION CRAFT PRIZE 2024: Paris bis 09.06.2024

So sehen Sieger aus!

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Andrés Anza: ‚I only know what I have seen‘, Keramik, Acrylfarbe | Foto: LOEWE Foundation

Preisträger des LOEWE FOUNDATION CRAFT PRIZE 2024 ist Andrés Anza aus Mexiko, den die hochkarätige Jury für sein Werk  „I only know what I have seen“, 2023 auszeichnete. Diese lebensgroße Totemkeramik beschwört sowohl Pflanzen- als auch Tierformen herauf. Das aus fünf Teilen zusammengesetzte Werk besteht aus feuerfestem Ton und weist eine dynamische Komposition auf, die sich in sich selbst zu drehen, zu wenden und zu falten scheint. Tausende von winzigen, mit Stacheln versehene Vorsprünge, die die Oberfläche des Werks bedecken, verleihen ihm eine weitere amorphe Qualität. Nachdem das Werk im Ofen gebrannt wurde, um eine gleichmäßige Oberfläche zu erhalten, wurde Acrylfarbe aufgetragen. Diese monochromatische Oberfläche ermöglicht es, dass Licht und Schatten die stark strukturierte Oberfläche des Werks noch stärker betonen.

Die Jury hat außerdem drei besondere Erwähnungen vergeben.
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Miki Asai: „Stillleben“, Holz, Papier, Kashu; Eierschalen; Perlmutt; mineralische Pigmente | Foto LOEWE Foundation
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Miki Asai | Foto: LOEWE FOUNDATION

Eine davon geht an die Japanerin Miki Asai für ihr Werk „Still Life“, 2023. Inspiriert von Stillleben als Metapher für das tägliche Leben, bilden Miniaturgefäße die Grundlage für drei skulpturalen Ringe. Der Körper jedes Gefäßes wird aus Papier geformt, und die Oberflächen werden mit winzigen Fragmenten zerkleinerter Eierschalen behandelt, die gepresst werden, um die Illusion einer rissigen Glasur zu erzeugen, und mit Muschelschalen mosaiziert werden, um sie zum Schillern zu bringen. Anschließend werden Schichten von Mineralpigmenten aufgetragen, um Farbvariationen zu erhalten, bevor die Gefäße auf ausgehöhlte Holzblöcke montiert werden. Auch die Oberfläche des Holzes wird mit diesen Materialien und Techniken behandelt. Die Ringe werden mit Kashu-Urushi, einer Art Lack, der von Cashewbäumen gewonnen wird, bemalt und geschliffen, um eine glatte Oberfläche zu erhalten.

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Heechan Kim: ‚#16‘, schenholz, Kupferdraht | Foto: LOEWE Foundation
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Heechan Kim | Foto: LOEWE Foundation

Eine weitere besondere Erwähnung geht an die Arbeit ‚#16‘, 2023 von Heechan Kim aus der Republik Korea. Sein skulpturales Gefäß zeugt von einer meisterhaften Beherrschung des Materials und ist der Höhepunkt des Wunsches des Künstlers, eine neue Form zu schaffen. Mit Hilfe traditioneller Holzbiegetechniken, wie sie im Bootsbau üblich sind, wurden dünn gehobelte Eschenholzstreifen in Wasser eingeweicht und mit einem heißen Bügeleisen bearbeitet, bevor sie abgeschliffen und mit dünnem Kupferdraht zusammengenäht wurden. Das Ergebnis ist eine einzigartige organische Struktur mit einer durchgehend glatten Oberfläche und Kanälen, die in eine große zentrale Kammer münden.

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Emmanuel Boos, Couchtisch ‚Comme un Lego‘, Porzellan, Tenmoku schwarz, Holz | Foto: LOEWE Foundation
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Emmanuel Boos | Foto: LOEWE Foundation

Eine letzte besondere Erwähnung geht an den Franzosen Emmanuel Boos für ‚Coffee Table ‚Comme un lego“, 2023: Funktionalität und Zerbrechlichkeit verbinden sich bei diesem Couchtisch, der aus 98 Hohlziegeln gefertigt wurde. Jeder Ziegelstein wird ohne Klebstoff an seinem Platz gehalten und kann einzeln aus der Struktur herausgenommen werden. Ein Gefühl der Verspieltheit steht im Kontrast zu der tiefen und gedeckten Farbpalette der Ziegel, die aus Porzellan gegossen und mit einer Tenmoku-Glasur gebrannt wurden. Zum Gießen der Ziegel wurden Gipsformen verwendet, die mit zwei Löchern versehen sind, damit sie mit Dübeln befestigt werden können. Die Tischplatte ruht auf fünf stabileren Ziegeln, die ebenfalls aus Porzellan gefertigt sind, aber nach der Plattenmethode mit einer Innenwand zur Verstärkung.

Palais de Tokyo, 13, Avenue du Président Wilson, 75116 Paris, Frankreich

Öffnungszeiten: 12H-22H

Digitale Ausstellung – Entdecken Sie mehr über die Finalisten und ihr Handwerk in der multisensorischen digitalen Ausstellung, in der die Materialien, Techniken und einzigartigen Klänge der ausgewählten Werke erforscht werden.