Die Jury entschied einstimmig, den ersten German Design Award an  Goldschmiedemeister Steffen Lang (*1971) in Saarbrücken zu vergeben.  Nach seiner Gesellenprüfung und ersten Anstellung als Goldschmied absolvierte er in den Jahren 1998 bis 2000 ein Studium an der Staatlichen Zeichenakademie Hanau. Im Mai 2000 bestand er dort die Meisterprüfung, im Juni folgte der Abschluss zum staatlich geprüften Gestalter. Seither arbeitet er selbständig und in eigener Werkstatt am Aufbau und der Weiterentwicklung seiner eigenen Kollektionen.

Steffen Lang versteht sich als Kunsthandwerker. Alle seine Produkte sind Unikate oder Kleinserien, die durch ihre Formgebung und ungewöhnliche Materialität bestechen. In den letzten Jahren hat er die Glasbearbeitung für sich entdeckt. Anfangs verwendete er Glas vor allem als Teil seines Schmuckschaffens. Inzwischen kreiert er mit und in Glas größere Objekte. Inspiriert von in der Natur beobachteten Mikrokosmen, wie zum Beispiel Moos und Korallen, bearbeitet er seine Stücke in traditioneller Lampentechnik. Seine Objekte, in denen eigenhändig geschmolzenes Glas mit anderen Werkstoffen kombiniert werden, sind das Produkt eines Schaffensprozesses, der sich vom Kunsthandwerk zur Kunst bewegt. (Jury)

Zusätzlich werden drei Belobigungen zu je 500 Euro an Imke Ganteför, Stefanie Prießnitz und Aenne Steffens vergeben – als Anerkennung für besondere gestalterische Qualität und handwerkliche Exzellenz.

Imke Ganteför ist ausgebildete Sattlerin, hat einen Abschluss als Gestalterin im Handwerk sowie einen Bachelor und Masterabschluss. Ihre Werkstatt befindet sich in Hildesheim. Vor einer Weile hat Ganteför damit begonnen, puristisch designte Gürtelschließen aus Metall zu fertigen. Silber, Bronze, Messing werden so stilvoll auf den Punkt gebracht. Der Clou: Der Verschluss hat keine Vorder- oder Rückseite. Er lässt sich beidseitig tragen, ist nicht eingenäht, sondern abnehmbar. Das bedeutet: 4 mögliche Tragevarianten, wenn der Gürtelriemen zwei verschiedene Seiten hat. (Jury)

Stefanie Prießnitz, Diplom-Designerin für Schmuck und Produkt in Pforzheim, erhält die Belobigung für ihre aus dem Jahr 2024 stammende Arbeit „Wolkenbroschen“. Inspiriert wurde sie dazu durch eine Fahrt mit dem Heißluftballon, die einen faszinierenden Blick aus der Vogelperspektive auf die weite, vielgestaltige Landschaft, die sich unter einem ausbreitet, erlaubt. Dieser besondere Moment des „Über-die-Welt-Schauens“ berührte Stefanie Prießnitz tief. Die Schönheit der Natur, die Vielfalt der Formen und Farben sowie die Weite der Welt lösten in ihr eine große Dankbarkeit aus. Diese Eindrücke hat sie in ihre Schmuckgestaltung übersetzt, indem sie Landschaftsstrukturen in farbenreiche, vielschichtige Kompositionen verwandelt. Das Ergebnis: die Wolkenbroschen, die Teil der German Crafts Collection 2025 sind.

Aenne Steffens lebt und arbeitet in Halle (Saale) Sie ist ausgebildete Goldschmiedin und studiert seit 2022 an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein Produktdesign mit dem Schwerpunkt Keramik und Glas. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Material, Ressourcen und gerechten Arbeitsbedingungen ist ihr besonders wichtig. Sie erhält die Belobigung German Crafts Collection 2025 für ihre Arbeit „Zisou“, ein stapelbares Ensemble aus mundgeblasenem Glas und handgefertigtem blauen Porzellan, das durch seine Funktionalität und klare Ästhetik besticht.

Im Anschluss an die Preisverleihung ist die German Crafts Collection 2025 erstmals öffentlich in der Handwerksform Hannover zu sehen. Sie wird dort vom 22. November bis 14. Dezember 2025 präsentiert. Wer die Arbeiten im Original erleben möchte, hat in Hannover exklusiv die Gele- genheit dazu.