Dänische Biennale für Kunsthandwerk und Design 2025: Ebeltoft (DK) vom bis 22.02.2026

Aus dem Gewinnerwerk „Fluktuerende Skeer” (Fluktuierende Löffel) von Lone Løvschal. 1 von 30 Löffeln aus Sterlingsilber. Foto: Dorte Krogh

Die dänische Biennale für Kunsthandwerk und Design wird in diesem Jahr im Museum für Glaskunst in Ebeltoft präsentiert. Sie umfasst 26 neu geschaffene Meisterwerke. Gleichzeitig feiert die Biennale ihr 30-jähriges Jubiläum und taucht dabei tief in ihre Geschichte ein.

Eine Hommage an die Handwerkskunst

Dänisches Handwerk und Design ist bekannt für seine  Qualität und Nachhaltigkeit: einzigartige Produkte, die in starkem Kontrast zur Massenproduktion und dem heutigen Überkonsum stehen. Materialknappheit und Überkonsum erfordern aktuell Objekte von hohem ästhetischem Wert und künstlerischer Präzision. Mehr denn je gibt es Grund, die Handwerkskunst zu feiern, die unsere Umgebung mit gut gearbeiteten und langlebigen Lösungen bereichert. Das Jubiläumsjahr 2025 der Biennale ist die perfekte Gelegenheit, Werke zu präsentieren, die tief in Materialität und Gestaltung verwurzelt sind und darauf abzielen, unsere bedrohte Welt zu schützen.

UKURANT | Foto: Peter William

Die Biennale begegnet der Öffentlichkeit mit Ukurants frischem kuratorischem Ansatz für ein traditionsreiches Feld. Die Ausstellung bietet ein breites Spektrum an Disziplinen innerhalb des Handwerks und Designs sowie eine große Bandbreite an Alter und Erfahrung.

Alle zwei Jahre konzentriert sich die Biennale auf aktuelles dänisches Handwerk und Design mit einem starken Kommunikationsprogramm, einer Open-Call-Ausstellung und dem begehrten Biennale-Preis in Höhe von 100.000 DKK, der großzügigerweise vom Jubiläumsfonds der Danmarks Nationabank gestiftet wird.

Eine glückliche Lone Løvschal erhält den Biennale-Preis 2025. Foto: Kasper Palsnov

Die Silberschmiedin Lone Løvschal wurde dieses Mal mit dem renommierten Biennale-Preis – der höchsten Auszeichnung für Kunsthandwerk und Design in Dänemark – für ihr Projekt 30 LÖFFEL IN 30 TAGEN ausgezeichnet. Die Begründung der Preisjury:

„Schief, lang, gekrümmt, formvollendet, raffiniert und überraschend liegen 30 Löffel in einer Reihe und erzählen die Geschichte eines gelebten Lebens und eines Mondzyklus über 30 Tage. Die Kontrolle ist losgelassen, und der Hammer wird von der Tagesform gesteuert. Die Löffel erzählen von Lone Løvschals Stimmung, dem Wetter, der Weltpolitik und schwankenden Hormonen und zeugen davon, dass Kunsthandwerk nicht nur Serienproduktion ist, sondern auch von dem konkreten Kontext beeinflusst wird, in dem es entsteht und aus dem es hervorgeht.

„Fluktuerende Skeer“ (Fluktuierende Löffel) von Lone Løvschal mit 30 Löffeln aus Sterlingsilber. Foto: Jacob Friis-Holm Nielsen

Bei der Begegnung mit Lone Løvschals einzigartigen Löffeln macht der Betrachter eine Erfahrung, die intuitiv mit seinen eigenen Erfahrungen in Resonanz steht – konkret mit Löffeln und persönlich mit dem gelebten Leben. Viele werden diese Erfahrung mit nach Hause nehmen und die einzigartige Formgebung der Löffel in ihrer Küchenschublade neu entdecken und Verständnis und Respekt dafür entwickeln, dass Kunsthandwerk und Design um uns herum Produkte bewusster Formgebung sind.“

Lone Løvschal verdient es, den Biennale-Preis 2025 zu gewinnen. Es ist beeindruckend, dass sie es geschafft hat, jeden Tag einen Löffel von höchster Qualität herzustellen, was von ihrer überragenden technischen Kompetenz und ihrer kreativen Kraft zeugt. Sie ist ausgebildete Silberschmiedin bei Georg Jensen Sølvsmedie in Kopenhagen und hat anschließend einen Master of Art am Royal College of Art in London erworben. Lone Løvschal arbeitet hauptsächlich mit einzigartigen Schmuckstücken aus Edelmetallen, und ihre Formensprache ist organisch und tief in der skandinavischen Designtradition verwurzelt. Als Silberschmiedin wurde von 2004 bis 2014 durch craft2eu in Hamburg vertreten.

Lotte Westphael, Serie A POETIC OF PATTERNS [MØNSTERVÆRKER], Porzellan | Foto: Sylvain Deleu
Die weiteren Nominierten:

Lotte Westphael ist nominiert für ihre – zugleich zarten, poetischen und zerbrechlichen und gleichzeitig kraftvollen – zylinderförmigen Porzellangefäße. Krüge, die nach Ansicht der Preisjury eine Hommage an das Eintauchen in eine einzigartige Technik und eine persönliche Ästhetik darstellen, die Jahr für Jahr unermüdlich verfeinert und veredelt werden.

Emilie palle Holm WOVEN VOXEL, Textielmuseum Tilburg | Foto: Josefina Eikenaar

Emilie Palle Holm hat mit „WOVEN VOXEL“ ein faszinierendes dreidimensionales Werk in Jacquardweberei geschaffen. Sie hat nicht nur eine Fläche in eine Form verwandelt. Sie hat ein einzigartiges und außergewöhnliches Werk geschaffen, das die Sinne anspricht und räumliche Erfahrungen schafft.

Die Biennale für Handwerk und Design wurde am 9. Oktober 2025 mit einer Eröffnung und einer Preisverleihung durch eine externe Jury aus drei Fachleuten eröffnet.

GLAS

Strandvejen 8
DK-8400 Ebeltoft

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 16 Uhr