Am Donnerstag den 23.10. 2025 ab 18 Uhr wird die GRASSIMESSE für Handwerk, Kunst und Design 2025 im GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig eröffnet. Sie wird auch in diesem Jahr alle Qualitäten einer lebendigen News Börse mit der Atmosphäre eines Familienfestes vereinen. Für alle – Aussteller wie Besucher – stehen die Präsentationen neuer Arbeiten und Konzepte im Vordergrund, der Austausch in gestalterischen, technischen, ökonomischen und persönlichen Belangen. Die Messe als Fixpunkt des Jahres ist ein strahlendes Kulturereignis und gleichzeitig ein wichtiger Marktplatz für die Designer, Kunsthandwerker und Künstler, gleich ob sie ihre ersten Erfahrungen hier sammeln oder immer wieder nach Leipzig zurück kehren.

Zur Eröffnung der Messe wird, in Anwesenheit des Leipziger Oberbürgermeisters und Schirmherren der Messe Burkhard Jung, mit der Vergabe von acht wertvollen Preisen die Aufmerksamkeit auf besonders herausragende Gestalter, ihre Ideen und Kreationen, gelenkt. Auch hier entscheidet die alljährlich wechselnde Auswahl-Jury über die Vergabe der Preisgelder von insgesamt 11.000 Euro sowie der Sachpreise und Ankäufe für die Museumssammlung. Die Dotierung der Preise übernehmen – teilweise schon seit der Neugründung der Messe und aus großer Verbundenheit zum Museum – Stifter, wie der Carl und Anneliese Goerdeler-Stiftungsfonds ( 3.000 €), die Sparkasse Leipzig, (2.000 €), smow Einrichtungen (2.500 €), Rosemarie Willems im Gedenken an Jan Willems (1.500 €), die Familie Lyscov-Saucier (1.000 €), die Freunde des GRASSI Museum für Angewandte Kunst (1.000 € & Ankauf) sowie die Firma culturtraeger (Präsentation/Ankauf). Erstmalig in diesem Jahr 2025 möchte die auf Edelsteine spezialisierte Firma Ole Bergmann (Berlin) mit einem Sachpreis im Wert von 4.000 € der Verwendung von Juwelen einen neuen zeitgenössischen Impuls verleihen.

Aus 290 internationalen Bewerbern wählte die diesjährige Jury im Frühsommer die ca. 140 Messeteilnehmenden für den Herbst aus. In einer guten Mischung aus bekannten Positionen, die auch das Rückgrat der Messe bilden, die für Kontinuität sorgen und deren Kundenkreis sie hier erwartet, und ungefähr einem Drittel neuer Aussteller, vor allem aus Korea, als Alumni deutscher Designhochschulen wie z.B. der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle.

Die einzigartige Architektur des Hauses und seine genial inszenierte, hochkarätige Ständige Sammlung bilden den inspirierenden Rahmen für dieses erstrangige Museumsmesse in Deutschland. Kuratorin Sabine Epple schwärmt, dass es das Schönste an ihrer Arbeit ist, zu überlegen, wo welche Position zu platzieren sei: entweder um erfrischende Dialoge anzustiften, thematisch interessant zu ergänzen oder auch kontradiktorisch zu inspirieren. „Manchmal gelingt ein direkter Bezug manchmal etwas verschlüsselter – man muss halt sehen was so geht und manchmal eben auch nicht – hin und wieder täuscht man sich ja auch aber ich hoffe dass es sich ausgeht.“ Doch die lebhafte Auseinandersetzung der Künstler und des Publikums, die erhöhte Aufmerksamkeit, stiftet sie in jedem Fall an.

Der direkte Anschluss an Gegenwart und Zukunft, machmal auch zur Utopie, gelingt der Messe vor allem durch die Präsentationen der Hochschulen. Hier bekommen die Studierenden nicht nur das Feedback von einem ganz normalen Publikum, sondern auch den Austausch mit den an anderen Hochschulen Studierenden und den anderen Ausstellern. Für den Messefreitag von 14 bis 18 Uhr eröffnet die Veranstaltung „University Insights“ die Möglichkeit, sich in einem offiziellen Format vorzustellen, entweder als Hochschule oder mit dem speziellen Projekt, oder nur als ein Studierender – es wird ganz den Hochschulen überlassen, auf was sie den Fokus legen. Hier bietet sich die gemeinsame Gelegenheit der Diskussion mit den Besuchern sowie Einblicke in die mal eher konzeptionelle, mal eher kollaborative Ausrichtung der Studiengänge zu geben.

In den ersten Kontakten und Gesprächen ist Sabine Epple zu den Hochschulen immer ganz offen. Sie mag es,“wenn da eigene Ideen einfliessen, und wir nicht vorgeben, was wir sehen wollen. Daher ist es am Ende auch immer eine kleine Wundertüte in der Zusammenarbeit mit den Hochschulen als Partner, weil die Hochschullehrer auch nicht garantieren können dass die Studierenden dieletztes Semester noch Feuer und Flamme für’s Projekt waren dann im nächsten Semester überhaupt noch da sind. Das ist eigentlich die Schwierigkeit, einen Kern von Studierenden zu finden, die sich verantwortlich fühlen denn es kann ja nicht alles allen bei den Lehrenden liegen.“

Eine Besonderheit in diesem Jahr ist sicher die posthume Präsentation des vielfach ausgezeichneten Schmuckgestalters Rainer Milewski, der im Sommer 2025 verstarb und dessen Witwe nun noch einmal sein, von provokanter Aktualität getragenes Werk vorstellt. 2019 wurde er für seinen aussergewöhnlichen Schmuck aus Eisen und Perlen mit dem Grassipreis der Carl und Anneliese Goerdeler-Stiftung geehrt, im Herbst 2024 mit dem renommierten Justus-Brinckmann-Preis im Hamburger Museum für Kunst & Gewerbe gewürdigt: „Seine Werke sind sperrig, kantig, unangepasst, provokativ. Seine Ringe befinden sich an der Grenze des Tragbaren. Er fertigt unverwechselbare Unikate von hoher künstlerischer und handwerklicher Qualität.“ Seit der Neugründung der Grassimesse stellte er immer wieder hier aus.

In dieser von Krisen bewegten Zeit ist sie auch für das Publikum von größter Bedeutung. Sie steht für Kontinuität und Verlässlichkeit und beweist auf eindrucksvolle Weise, dass die positiven Kräfte, gute Ideen und kreative Innovationskraft nicht versiegen. Hier kann man sich davon überzeugen, sich anstecken lassen und sogar etwas mit nach Hause nehmen.

Der Freundeskreis des GRASSI Museums für Angewandte Kunst sammelt zur Aufstockung des Ankaufsetats für die Sammlung des Museums. Interessierte Spender können sich HIER informieren.
Eröffnung und große Preisverleihung am Donnerstag, 23.10.2025 ab 19 Uhr im Foyers des GRASSI MAK bis 21.30 Uhr freies Flanieren…
GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig
Johannisplatz 5–11
04103 Leipzig
Öffnungszeiten:
Donnerstag, 23.10.: 18 Uhr Eröffnung und Preisverleihung | 19 bis 21.30 Uhr Freier Rundgang
Freitag, 24.10.: 10 bis 19 Uhr
Samstag, 25.10.: 10 bis 19 Uhr
Sonntag, 26.10.: 10 bis 18 Uhr
Entdecken sie spannende Semesterprojekte dieser ausgewählten Hoch-und Fachschulen:
– Oslo National Academy of the Arts
– Bauhaus-Universität Weimar
– Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig
– Hochschule Wismar/ Fakultät Gestaltung
– Hochschule Hof/ Textildesign
– Staatliche Fachschule Keramik Höhr-Grenzhausen
– Westsächsische Hochschule Zwickau/ Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg
… weiter im Programm:

Wandobjekt I 2025 I Maße 10 x 41,5 x 8,5 cm | Foto: B.Borstelmann
University Insights: Die Hochschulen stellen sich am Freitag den 24.Oktober von 14.00 bis 18.00 Uhr im Foyer 1. Obergeschoss vor
Standgespräche: „Resteverwertung – der Reiz einer von Prozessen inspirierten Ästhetik” Führung mit Schnuppe von Gwinner am Samstag, 25.Oktober um 11 Uhr & Sonntag, 26.Oktober um 15 Uhr. Treffpunkt: gegenüber dem Café an der Treppe.
