Der oft minimalistische und schlichte Schmuck von Lin Cheung lässt die Materialien und ihre Konnotationen für sich sprechen. Ihre eigene Wahrnehmung spiegelt sich in der Aneignung archetypischer Schmuckformen wider, die Aktualität seiner Aussagen beeindruckt durch ihre Relevanz. Wiederkehrende Themen ihrer Arbeit sind Wert und Identität, gesellschaftliche Veränderungen, Perlen, politische Abzeichen sowie die Neuinterpretation traditioneller Codes in der Schmuckherstellung.

Signs ist der Titel der Serie, in der Kiko Gianocca die Zeichnung als Spur untersucht, die eine schwer fassbare Präsenz hervorrufen kann. Durch das Spiel der Schillereffekte verleiht die Irisierung der Metalloberfläche eine subtile Resonanz und lässt eine dreidimensionale, sich verändernde Präsenz erkennen, die den Weg für eine neue Wahrnehmung ebnet. Durch das Spiel der Reflexion scheint sich die Materie aufzulösen, unerwartete Formen entstehen. Signs, das Zeichen als Botschaft, Spur, Beweis, Hinweis.

Der Akt der Schöpfung ist oft Teil einer unbestimmten Zeitlichkeit, einem Übergang zwischen künstlerischer Absicht, definiertem Kontext, Material und Zwängen. Ein Zwischenzustand, liminal, zwischen einem Ausgangspunkt und einem anderen, der sich noch entwickeln wird. Schwellen werden überschritten, die die Stücke offenbaren, ein poetisches Gefühl, ein Hauch von Geheimnis.
Ilona Schwippel & Christian Balmer
Rue Mercerie 3, 1003 Lausanne, Schweiz
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10h30-18h30h und Samstag 10h-17h.
