William Kentridge – Listen to the Echo: Essen & Dresden ab 04./06.09.2025 bis 18.01.2026

William Kentridge Zeichnung für Studio Life (2 Private Thoughts), 2021 | Courtesy Kentridge Studio © William Kentridge, 2024

William Kentridge ist ein großer Magier der Zeichnung. Auf Papier erschafft er eine eigene Welt bewegender Figuren und animiert sie im Film und auf der Bühne. Sie begegnen uns wieder in der Druckgrafik, Skulptur und in Tapisserien. Zum 70. Geburtstag feiern die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und das Museum Folkwang in Essen ab September 2025 diesen Weltstar aus Johannesburg mit einem sammlungsübergreifenden Ausstellungsfestival unter dem Titel „Listen to the Echo“.

William Kentridge, Still aus More Sweetly Play The A Dance“, 2014

William Kentridge, der zu den meistbeachteten Künstlern unserer Zeit zählt, widmet sich seit vielen Jahren auf poetische Weise gesellschaftlichen und politischen Themen, die nicht nur in seinem Heimatland Südafrika von großer Relevanz sind. International bekannt wurde er in den 1990er- Jahren mit animierten Kurzfilmen, die auf Kohlezeichnungen basieren und politische mit persönlichen Geschichten verflechten. Zeichnungen bilden bis heute die Grundlage seines vielseitigen Schaffens, das Druckgrafik, Skulpturen und Filme ebenso umfasst wie Inszenierungen für die Opernbühne und die Konzeption eigener Bühnenstücke.

William Kentridge, Small Atlas Procession, 2000

Die Ausstellung im Museum Folkwang macht die künstlerische Entwicklung Kentridges von den späten 1970er-Jahren bis heute nachvollziehbar. Neben Zeichnungen und Filmen aus der berühmten „Drawings for Projection“-Serie sind auch Druckgrafiken, Skulpturen, Tapisserien sowie Mehrkanal-Filminstallationen zu sehen. Ein Schwerpunkt liegt auf Arbeiten, in denen sich Kentridge mit der wechselhaften Geschichte seines Heimatlands Südafrika, aber auch mit Kolonialismus, gesellschaftlicher Macht und individueller Verantwortung auseinandersetzt. Bezüge zur Geschichte des Ruhrgebiets – etwa mit Blick auf industrielle Umbrüche oder koloniale Spuren – eröffnen neue Resonanzräume. Auch das Atelier des Künstlers als Labor kreativer und kollektiver Prozesse spielt eine wichtige Rolle.

William Kentridge während eines Workshops im Centre for the Less Good Idea

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zeigen Kentridges Werk an gleich drei Orten. Dabei steht seine Beschäftigung mit Prozessionen als Metapher menschlicher Gemeinschaft(en) im Mittelpunkt. Das Kupferstich-Kabinett im Residenzschloss (06.09.2025—15.02.2026) widmet sich umfassend seiner Druckgrafik. Im Albertinum wird unter anderem die Videoprojektion „More Sweetly Play the Dance“ (2015) in Beziehung zu den großformatigen Vorzeichnungen (1869-1876) für das berühmte, rund 100 Meter lange Porzellanfliesenbild des Dresdner Fürstenzugs gesetzt.

Workshop im Centre for the Less Good Idea

Weitere kleinere Präsentationen im Schloss verknüpfen Kentridges Themen mit den kurfürstlichen Sammlungen. Darüber hinaus kuratiert das von Kentridge in Johannesburg gegründete Centre for the Less Good Idea die Jahresausstellung 2025/2026 der Puppentheatersammlung im Kraftwerk Mitte in Dresden (06.09.2025—28.06.2026). (Pressetext)

Die Ausstellungen in Dresden und Essen entstanden in enger Zusammenarbeit mit William Kentridge. Der gemeinsame Ausstellungskatalog erscheint im Steidl Verlag, Göttingen.

Museum Folkwang: 4. September 2025 – 18. Januar 2026

Museumsplatz 1
45128 Essen

Staatliche Kunstsammlungen Dresden (an mehreren Orten): ab 6. September 2025

>Albertinum (06.09.2025—04.01.2026)

>Kupferstich-Kabinett im Residenzschloss (06.09.2025—15.02.2026)

>Puppentheatersammlung im Kraftwerk Mitte  (06.09.2025—28.06.2026)