Jan Bontjes van Beek: Höhr-Grenzhausen vom 25.07.2025 bis 06.04.2026

Jan Bontjes van Beek, Hamburg 1960 Gefäße | Foto: Helge Articus

Mit einer Tanzperformance von Diana Treder eröffnet am 25. Juli um 19 Uhr eine neue Ausstellung im Keramikmuseum Westerwald in Höhr-Grenzhausen. Gezeigt werden Werke von Jan Bontjes van Beek, der wie kein anderer die Körperlichkeit in der Form und die Dynamik in der Farbe betonte. In bewegten Zeiten suchte er nach dem Maß für seine Gefäße und letztlich für sich selbst. Zudem zeigen ausgestellte Werke von Christine Atmer de Reig, Antje Brüggemann, Volker Ellwanger, Martin Schlotz und Barbara Stehr, welchen maßgeblichen Einfluss Bontjes auf die deutsche Gefäßkeramik ausgeübt hat.

Jan Bontjes van Beek, Selbstportrait als Tänzer | Foto: Helge Articus

Das ergreifende Leben von Jan Bontjes van Beek (1899–1969) spiegelt die Tiefen und Höhen der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts wider. Als „auffallend schöner (…) Matrose, der gut tanzte“, traf er 1919 in der Worpsweder Künstlerkolonie ein und fand bald ein Zuhause bei der Familie Breling in Fischerhude, die ihn mit der Keramik vertraut machte. Mit Unterstützung seiner zweiten Frau, der Architektin Rahel Weisbach, zog er 1933 nach Berlin, wo sein Atelier zu einem bekannten Treffpunkt für viele Künstler wurde. Er wurde von den Nationalsozialisten verhaftet, seine Tochter Cato im Strafgefängnis Plötzensee hingerichtet.

Jan Bontjes van Beek, Sammlung Vehring, Hamburg 1960 Gefäße | Foto: Helge Articus

Nach Kriegsende entschied sich Jan Bontjes van Beek für eine Lehrtätigkeit an der Ost-Berliner Kunsthochschule Weißensee, konnte sich jedoch mit dem SED-Regime nicht arrangieren und wurde 1951 als Direktor entlassen. Er fasste dann mit der Lehre zunächst in West-Berlin und schließlich in Hamburg Fuß und führte seine keramischen Arbeiten fort, was dem Freigeist Halt bot. (Pressetext)

Der Begleitband „Jan Bontjes van Beek. Körper – Maß – Farbe“, erscheint bei Arnoldsche Art Publishers und wird im Herbst 2025 präsentiert.

Keramikmuseum Westerwald
Deutsche Sammlung für Historische
und Zeitgenössische Keramik

Lindenstraße 13
56203 Höhr-Grenzhausen

Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr