Ab April geht die langjährige Leiterin von Schmuckmuseum Pforzheim und Technischem Museum, Cornelie Holzach, in Ruhestand. Bürgermeister Tobias Volle dankt der Schmuckexpertin für ihr großes Engagement, mit dem sie die beiden Häuser kontinuierlich weiterentwickelt, Ausstellungen von internationalem Rang gezeigt und den Ruf Pforzheims in die Welt getragen hat. Cornelie Holzach verabschiedet sich mit einem äußerst jungen und experimentellen Ausstellungsthema, den »Stories of HipHop«, als Finale einer überaus vielseitigen Museumslaufbahn. »Ich schaue auf eine reiche und ausgefüllte Zeit zurück«, sagt Holzach. »Doch ich lege die Verantwortung mit großer Freude in die Hände meiner kompetenten Nachfolgerin Friederike Zobel und freue mich darauf, die Geschicke beider Häuser künftig von außen verfolgen zu dürfen.«
Neugestaltung von Schmuckmuseum und Technischem Museum

© TMP, Foto Winfried Reinhardt
Cornelie Holzach kam 1997 ans Schmuckmuseum und arbeitete lange Jahre mit dem vorigen Leiter Fritz Falk zusammen, ehe sie 2005, nach einem kommissarischen Jahr, die Leitung übernahm. In ihre Zeit fällt die Wiedereröffnung des Schmuckmuseums 2006 nach umfangreicher Erweiterung und Neugestaltung durch das Architekturbüro HG Merz und das Grafikbüro L2M3. Durch die Arbeiten am Reuchlinhaus im sogenannten »fünften Bauabschnitt« kennt sie Gebäude in- und auswendig. 2007 übernahm Holzach zudem die Leitung des Technischen Museums der Pforzheimer Schmuck- und Uhrenindustrie und führte beide Häuser zusammen. »Es war mir ein Anliegen, dass die zwei durch ihre Themen verbundenen Museen auch eine aufeinander abgestimmte CI bekommen«, erläutert Holzach. 2017 wurde auch »das Technische« nach umfassender Neugestaltung im Rahmen des Jubiläumsjahrs 250 Jahre Goldstadt Pforzheim wiedereröffnet. Im Schmuckmuseum folgte 2021 die Neukonzeptionierung der ethnografischen Sammlung Eva und Peter Herion, zusammen mit dem Team und externen Fachleuten.
International renommierte Ausstellungen, Erweiterung der Sammlung

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Nach ihrer Ausbildung zur Goldschmiedin studierte Cornelie Holzach Schmuckdesign bei den Professoren Hermann Stark und Rüdiger Lorenzen an der Fachhochschule für Gestaltung Pforzheim, heute Hochschule Pforzheim, und war dort u.a. als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig. Ans Schmuckmuseum kam sie 1997, um ein Konzept für die Ornamenta II aufzusetzen. Die Debattenlage ließ eine unmittelbare Fortsetzung damals nicht zu. Als für das vorige Jahr neu angesetzt wurde, begleitete die Museumsfachfrau diese »Ornamenta 2024« mit zwei Ausstellungen unter dem Motto »Ausgeräumt – das Schmuckmuseum lädt ein«: »Ausgewählt – von Sam Tho Duong« und das partizipative Format »Abgestimmt – Besucher wählen«.
Während der fast 30 Jahre am Schmuckmuseum hat Cornelie Holzach viele thematisch breit gefächerte Ausstellungen kuratiert oder ins Haus geholt, ob historisch, zeitgenössisch, ethnografisch oder zeitgeschichtlich und spartenübergreifend. »Kunst treibt Blüten« 2007, »Glanz der Macht – kaiserliche Pretiosen der Habsburger« in Kooperation mit dem Kunsthistorischen Museum Wien, »Jewelled Splendours of the Art Deco Era. The Prince and Princess Sadruddin Aga Khan Collection« oder im vorigen Jahr »Gabi Dziuba & Friends« sind nur einige der Höhepunkte. Eine Vielzahl an Publikationen und zunehmend digitalen Formaten ist das Bleibende dieser Projekte.

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Kontinuierlich hat die Schmuckexpertin seit 1997 die ständige Sammlung erweitert, von historisch bis zum heutigen Tag mit zeitgenössischem Schmuck. Dabei knüpfte sie an die von Fritz Falk angelegten Sammlungsbereiche an und entwickelte die Kontakte in alle Welt fort, ob innerhalb Europas oder bis nach Taiwan und Japan sowie in die USA. Immer wieder wurde sie für Jurys angefragt, darunter für den Herbert-Hofmann-Preis auf der Internationalen Handwerksmesse München 2018. Seit 2022 ist sie Expertin für Schmuck bei der Fernsehsendung Kunst + Krempel.
»Es ist enorm, was für eine Vielfalt an Themen in meiner Pforzheimer Zeit zusammengekommen ist. Ich danke der Stadt, den zahlreichen Kooperationspartnern und meinem Team für die tatkräftige Unterstützung in all den Jahren und freue mich darauf, dem Schmuck weiterhin, wenn auch aus anderer Perspektive, verbunden zu bleiben«, sagt Cornelie Holzach rückblickend. Die »Stories of HipHop« zeigen, dass es ihr stets ein Anliegen war, nicht auf Altem zu beharren, sondern sich Neuem zu stellen.
Text: Eva Schmidt-Mappes
