Die Ausstellung „Auftrag Kunst. Gestalten für die Kirche nach 1945“ versammelt eine repräsentative Auswahl sakralen Geräts und weiterer Gold- und Silberschmiedearbeiten für die evangelische und katholische Kirche in Deutschland. Der Fokus liegt auf Arbeiten, die von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart angefertigt wurden. Dabei konnten bedeutende Sammlungen wie die der Kölner und Aachener Domschatzkammern, aber auch Kirchen, Klöster und Künstler*innen als Leihgeber*innen gewonnen werden.

Zitat Malte Guttek: „Es ist eine besondere Ehre für das Goldschmiedehaus, so wichtige Leihgaben ausstellen zu dürfen. Es kommen wunderbare Arbeiten der Gold- und Silberschmiedekunst ins Haus, darunter Werke von Elisabeth Treskow und Fritz Schwerdt. Besonders freut es mich, nach meiner langen Tätigkeit in Köln nun einige Künstler*innen hier in Hanau vorzustellen, die im Rheinland gewirkt haben.“
Die ausgestellten Arbeiten verweisen in ihrer vielfältigen Gestalt auf die unterschiedlichen Aufgaben, die sich aus ihrem Gebrauch während der Zelebration von Gottesdiensten und Kirchenfeierlichkeiten ergeben. Sakrale Objekte dienen zur Feier des Glaubens, sie haben eine feste Bedeutung innerhalb der Riten. So zählt der Kelch zu den wichtigsten Gefäßen des christlichen Kultes. In ihm wird der gesegnete Wein aufgenommen und gereicht, weshalb er zumeist aus besonders kostbaren Materialien gefertigt ist. In ihrer Funktion weisen die gezeigten Objekte aber über das Materielle hinaus, in ihnen verkörpern sich vor allem ideelle Werte. Da das Denken über diese Objekte zentral bei ihrer Gestaltung ist, sind in der Ausstellung Entwurfsmodelle gleichberechtigt neben ausgeführten Silberschmiedearbeiten zu sehen.

Die Ausstellung ist ein Spiegel bezüglich der Vielfalt und individuellen Ausprägung des modernen Sakralgeräts. Insbesondere die Gegenüberstellung zu Arbeiten der Vorkriegsjahre zeigt die gestalterische Entwicklung der Gold- und Silberschmiedearbeiten für den sakralen Raum nach 1945. Entworfen von Handwerker*innen, Künstler*innen und Designer*innen, verfolgen die ausgestellten Kultgeräte den Anspruch hoher gestalterischer und handwerklicher Qualität.
Oft sind die Arbeiten für den Ort entworfen worden, an dem sie genutzt werden. Diese zweckmäßige und lokale Bindung ist ein Grund dafür, dass es sich bei Sakralgefäßen vielfach um Objekte handelt, die in Auftrag gegeben oder als Wettbewerb ausgeschrieben wurden. Historische und zeitgenössische Wettbewerbsarbeiten der ehemals Deutschen Gesellschaft für Goldschmiedekunst und der Staatlichen Zeichenakademie Hanau veranschaulichen dies. So findet auch eine Anbindung an den Standort Hanau als bedeutender Ort der Ausbildung von Gold- und Silberschmied*innen statt.
Neben Arbeiten von Elisabeth Treskow, Fritz Schwerdt und Friedrich Becker werden Positionen von Rudolf Bott, Adelmar Dölger, Juliane Schölß, Bruno Sievering-Tornow und weiteren Silberschmied*innen präsentiert. (Pressetext)
Gesellschaft für Goldschmiedekunst e.V./ Deutsches Goldschmiedehaus Hanau
Altstädter Markt 6, 63450 Hanau
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 11:00 – 17:00 Uhr | Montag geschlossen
