Die MK&G messe stellt aktuelle Tendenzen im zeitgenössischen internationalen Kunsthandwerk vor: 55 ausgewählte Gestalter*innen – darunter fünf Kollektive – aus Deutschland, Belgien, Dänemark, Italien, Luxemburg, Norwegen und Österreich präsentieren hochkarätige Unikate aus den Bereichen Schmuck- und Textildesign, Keramik, Metall und Holz. Ein Viertel der Aussteller*innen sind erstmals auf der MK&G messe vertreten. In der Kategorie „Young Talents“ fördert die MK&G messe den künstlerischen Nachwuchs: Fünf junge und vielversprechende Kunsthandwerker*innen und Designer*innen werden nach Hamburg eingeladen, um ihre Arbeit zum ersten Mal zu zeigen. In der Ausstellungsreihe „Contemporary Craft“ eröffnet parallel die erste Einzelschau der norwegischen Textilkünstlerin Hanne Friis in Deutschland.
Der besondere Charakter der MK&G messe zeigt sich in der persönlichen Begegnung mit den Aussteller*innen: Individuelle Gespräche an den Messeständen bieten die Möglichkeit, die Designer*innen näher kennenzulernen und sich über Trends und Fertigungstechniken im zeitgenössischen Kunsthandwerk aus erster Hand zu informieren. Auch das breite Preisspektrum der handwerklichen Objekte spricht Museumsgäste, Designfans und Sammler*innen gleichermaßen an. Auf der MK&G messe werden unter den Aussteller*innen jährlich zwei international beachtete Preise verliehen:

Der renommierte Justus Brinckmann Preis wird in diesem Jahr 2024 an den Pforzheimer Schmuckgestalter Rainer Milewski verliehen. Die Auszeichnung ehrt jährlich eine*n international herausragende*n Gestalter*in und ist mit 7.500 Euro dotiert.

Die Begründung der Jury lautet: „Der Goldschmiedemeister Rainer Milewski erschafft ein Universum eigensinniger Charaktere. Seine Werke sind sperrig, kantig, unangepasst, provokativ. Seine Ringe befinden sich an der Grenze des Tragbaren. Er fertigt unverwechselbare Unikate von hoher künstlerischer und handwerklicher Qualität. Hervorzuheben ist die Inszenierung seiner Objekte, die in einen Dialog zu treten scheinen. Seit Jahrzehnten folgt er keinen Moden, sondern entwickelt seine ureigene Formsprache weiter. Sein herausragendes Werk bewegt sich in einem Spannungsfeld zwischen Kontinuität und Überraschung.“

Mit der Vergabe des Justus Brinckmann Förderpreises wird eine junge Position mit 2.500 Euro gefördert. 2024 wurde der schweizer Glaskünstler Jonas Noël Niedermann ausgezeichnet:
Die Jury begründet: „Der international tätige Glaskünstler Jonas Noël Niedermann schafft Objekte von komplexer Schönheit. Ihm gelingt ein meisterhafter Umgang mit dem Material, dem er bizarre Formen abringt. Dabei geht er mit äußerster handwerklicher Präzision vor. Er kontrastiert die glatten Oberflächen der Gefäße mit organisch wirkenden Applikationen. Auf diese Weise suggeriert er einen magnetischen Effekt. Zugleich wird die Liquidität des Materials Glas in der festen Form spürbar.“ 2021 erhielt Niedermann den BKV Preis für junges Kunsthandwerk für die Serie ‚Modular Shapes‘, 2022 den Bayerischen Staatspreis. Sein Motto: „I draw the boundaries of my craft further with every experience. The goal is art.“

Fünf internationale Nachwuchsdesigner*innen lädt die MK&G messe in der Kategorie „Young Talents“ ein – in diesem Jahr 2024 Damien Ajavon, Maya Fenderl, Jakob Niemann, Clara Schweers und Anna Zimmermann. Damit fördert die MK&G messe herausragende junge Positionen, die durch kunsthandwerkliche Qualität, gestalterische Innovation und nachhaltige Produktion überzeugen. Die „Young Talents“ können an der Messe teilnehmen, ohne das Bewerbungsverfahren zu durchlaufen. Sie erhalten einen Standplatz und ein Stipendium für die Produktion und den Transport ihrer Werke. Ziel dieser Einladung ist es, junge Kreative zu fördern und die Zukunft des Handwerks und sein Innovationspotential darzustellen. Sie nehmen nicht an der Preisverleihung teil. Mit den Young Talents möchte das MK&G eine enge Verbindung für künftige Kooperationen aufbauen. (Pressetext)
Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
Steintorplatz
20099 Hamburg
Öffnungszeiten: Mi–So 10–18 Uhr, Do 10–21 Uhr – Kassenschluss jeweils 30 Minuten vor Schließung des Museums.
