Hier kommt der späte – aber immerhin – Hinweis auf „letters home“, eine Einzelausstellung mit Werken von Edmund de Waal, in der Galerie Max Hetzler, Berlin – ein hinreissendes Gesamtkunstwerk dass man nicht verpassen sollte!
In seiner bildenden Kunst verwendet Edmund de Waal Objekte als Träger für menschliche Erzählungen, Emotionen und Geschichte. Seine Installationen aus handgefertigten Porzellangefäßen, die oft in minimalistische Strukturen eingebettet sind, beschäftigen sich mit Themen wie Diaspora, Erinnerung und Materialität. Seine Werke beinhalten dabei eine Art visueller lyrischer Erzählung, die durch Elemente wie Rhythmus und Wiederholung oder Licht und Schatten entsteht.

Neben neuen Serien von Vitrinen in schwarzer und weißer Farbe sowie Eiche umfasst die aktuelle Ausstellung auch die größten frei im Raum stehenden Tongefäße, die der Künstler bislang geschaffen hat, sowie einen großen Pavillon mit dem Titel there are still songs to sing beyond mankind, 2024. Trotz Unterschieden in Größe und Material sind alle Arbeiten letztendlich Behältnisse, deren Innenräume mit zunehmenden Dimensionen nur noch intimer zu werden scheinen.
Einzelne Worte oder Phrasen aus Gedichten von Denise Riley, Paul Celan und Rainer Maria Rilke finden sich in den Oberflächen und Titeln dieser Arbeiten von de Waal wieder. Weniger steht hier eine Analyse der Texte, als ihre emotionale Tragweite im Vordergrund. Einen weiteren Verweis auf die Sprache stellen die Formen der Vitrinen dar, die an Seiten aus einem Buch zu erinnern scheinen. Der Pavillon, von de Waal auch als eine Art ‘Teehaus’ bezeichnet, greift die Erinnerungen des Künstlers an Aufenthalte in Japan und seine Studien von sadō, der japanischen Teezeremonie, auf. (Pressetext)
10785 Berlin-Tiergarten
Potsdamer Straße 77-87, Mercator Höfe, im Hof
Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag, jew. von 11 bis 18 Uhr

Übrigens auch noch zu sehen:
Fragmente der Erinnerung. Die Schatzkammer des Veitsdoms in Prag im Dialog mit Edmund de Waal, Josef Koudelka und Julian Rosefeld. Jetzt zu sehen in der Kunsthalle im Lipsiusbau, Dresden. Bis zum 8. September 2024.
