Preisträgerinnen und Preisträger der diesjährigen Grassimesse 2023

v.l.n.r.: Jiun-You Ou, Cornelius Reer, Line and around, Christoph Leuner, Nora Arrieta, Laurenz Stockner und Max Greiner. Foto: Felix Bielmeier

Eine große Besonderheit an der Grassimesse Leipzig zeigt sich unter anderem darin, dass hier alljährlich aussergewöhnlich viele Auszeichnungen an herausragende Konzepte und Werke vergeben werden können. In den Preisen und ihren großzügigen Dotierungen vermittelt sich die enge Verbundenheit ihrer Stifter zum Grassimuseum für Angewandte Kunst. Die Attraktion der Auszeichnungen wird darüber hinaus mit großzügigen Aufstockungen des musealen Ankaufsbudgets für die Messe durch die Freunde des Museums  ergänzt.

Die Fachjury hat nach Sichtung der Arbeiten aller 140 teilnehmenden Künstlerinnen und Designer folgende Preisträgerinnen und Preisträger der diesjährigen Grassimesse gewählt und sieben Grassipreise mit einer Gesamtdotierung von 11.000 € vergeben:

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Jiun-You OU, Yàn #19 Inkstone, Stainless Steel, Sterling Silver, two component adhesive stone working, PUK welding, gluing 2.8×7.6×2.1 | Foto: Jiun-You OU

• Seit 1997 wird die Grassimesse von der Carl und Anneliese Goerdeler-Stiftung gefördert. Die gemeinnützige Stiftung wurde von den Nachfahren des ehemaligen Leipziger Oberbürgermeisters im Jahr 1995 gegründet. Im Andenken an den mutigen Widerstand von Carl Goerdeler während des NaziRegimes und der Verbundenheit seiner Frau Anneliese Goerdeler mit dem GRASSI Museum für Angewandte Kunst wird der Grassipreis der Carl und Anneliese Goerdeler-Stiftung seither verliehen. Er ist mit 3.000 € dotiert und ging 2023 an die aus Taiwan stammende und in Wien lebende Künstlerin Jiun-You Ou für ihre grazilen Arbeiten aus Tuschestein.

• Neu gestiftet und erstmals verliehen wird in diesem Jahr der smow-Designpreis, dotiert mit 2.500 € und für herausragende Arbeiten im Bereich Produktdesign/ Möbel vorgesehen. Der Preisstifter Jörg Meinel, einer der Geschäftsführer der Firma smow, möchte „mit dem smow Designpreis dem DesignNachwuchs ein Schaufenster für dessen Entwürfe bieten und junge Gestalterinnen und Gestalter dazu ermutigen, sich dem Markt und Wettbewerb zu stellen.“ Die Dotierung wurde unter zwei Ausstellenden geteilt. Zum einen wird Cornelius Reer ausgezeichnet für seine farbintensiven Glasarbeiten. Zum anderen wird die ungarische Designerin Annabella Hevesi/ Line and around für ihre Leuchten und Möbel prämiert.

• Der Grassipreis der Sparkasse Leipzig dient seit 1997 der Förderung des zeitgenössischen Kunsthandwerks und Designs und wird bereits seit 25 Jahren verliehen.  Nora Arrieta erhält diese mit 2.000 € dotierte Auszeichnung für ihre vom Barock inspirierte opulente Keramik.

• Rosemarie Willems aus Rotterdam (NL), eine dem Museum seit langem verbundene Sammlerin, stiftet seit 2022 einen mit 1.500 € dotierten Preis zum Andenken an ihren Vater. Dieser Jan Willems-Preis soll vor allem Kunsthandwerker sowie Designerinnen aus dem Bereich Holz fördern. Der in Garmisch-Patenkirchen lebende Holzgestalter Christoph Leuner erhält diese Auszeichnung für seine „Hohl-Körper“ aus MDF und Spanplatten.

• Der Apolline-Preis wird seit 2011 von der Familie Lyscov-Saucier gestiftet, die der zeitgenössischen angewandten Kunst sehr zugetan ist. Der Preis ist mit 1.000€ dotiert und ging an den Glaskünstler Ivan Baj aus Bozen/ Südtirol.

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Laurenz Stockner, Schalenpaar aus heimischem Kupfer Selbstgewonnenes heimisches Kupfer verhüttet, geschmiedet, getrieben Durchmesser 65cm; 48cm Foto: Jürgen Eheim

 Der Freundeskreis GRASSI Museum für Angewandte Kunst e.V. hat 2018 einen mit 1.000 € dotierten Preis ins Leben gerufen. Dieser Preis der Grassifreunde ist ein engagierter Schritt zur speziellen Förderung der Grassimesse, die dem Freundeskreis seit Wiederbegründung der Grassimessen im Jahr 1997 ein wichtiges Anliegen ist. Laurenz Stockner aus Brixen/Italien bekommt diesen Preis für seine hervorragend gearbeiteten Schalen aus Prettauer Kupfer.

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Max Greiner – ABOUT SLAG

• Der GRASSI Nachwuchspreis wird jährlich für die beste Abschlussarbeit im Fachbereich Design an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle vergeben und beinhaltet neben einer Präsentation auf der Grassimesse eine CityCards-Postkartenedition sowie den Ankauf für die Sammlungen des GRASSI Museums für Angewandte Kunst, Leipzig. Der Preis wird durch eine Jury zur Jahresausstellung der Burg Giebichenstein vergeben. Er geht in diesem Jahr an Max Greiner für sein Projekt „ABOUT SLAG – TRANSFORMING POSTNATURAL MATERIAL“, in dem er gestalterische Ansätze für einen alternativen Umgang mit Hochofenschlacke erforscht.

GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Johannisplatz 5-11, 04103 Leipzig,

www.grassimesse.de