Multiple Art Days: Romainville (F) Nachlese von Franziska Neubert

Alumnipräsentation der Fondation Fiminco | Foto: Franziska Neubert

Bei für Anfang September ungewöhnlich heißen 35 °  fanden zum 8. Mal die Multiple Art Days (MAD) 2023 in Romainville nahe Paris statt, unweit des hippen Canal de l’Ourcq. Organisiert wurden diese von dem Kuratorenteam um Sylvie Boulanger, Nicholas Vargelis und Michael Woolworth in Zusammenarbeit mit der Fondation Fiminco.

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Canal de l’ourcq | Foto: Franziska Neubert

Diese arbeitet mit einem Konzept, welches dem des Leipziger Spinnereigeländes nicht unähnlich ist. Neben Galerien, dem Fonds für zeitgenössische Kunst (FRAC) mit wechselnden Sonderaustellungen, einem Artist-in-Residence-Programm, einer Außenstelle der Parsons School of Design und vielen Gebäuden, die sich noch im Ausbau befinden, ist die ehemalige Heizkraftwerkshalle des Geländes ein universell genutzer Raum zum Zeigen von künstlerischen zeitgenössische Positionen. Dort wurden die MAD nach dem Wegzug aus Paris für drei Tage zum Treffpunkt der französischen und internationalen unabhängigen Kunstszene für »Multiples«.

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Präsentationen im Hauptraum der Ausstellung in der 2. Etage im Heizkraftwerk | Foto: Franziska Neubert

Die Präsentation der über 80 Ausstellerinnen und Aussteller erstreckte sich über zwei Etagen der Halle und einer weiteren Ebene, die Platz für Performances bot. Gezeigt wurden Künstlerbücher, Drucke und Multiples:  laut den Kuratoren »Objekte, die eine Quelle der Inspiration, des Schaffens, des Sammelns und der Beobachtung sind – wie Künstlereditionen, aber auch Skizzen und Diagramme, Notizbücher, Prototypen und Archive«. Gefragt nach der Motivation für eine solche Veranstaltung, antwortete Sylvie Boulanger, dass nur 7% der Künstler*innen in Frankreich eine feste Galerie und/oder einen Verlag haben und die MAD somit eine wichtige Plattform darstellen.

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Präsentationen im Hauptraum der Ausstellung in der 2. Etage im Heizkraftwerk | Foto: Franziska Neubert

Mit dem mit 5000 EUR dotierten jährlich vergebenen Preis wollen die Organisatoren zudem Talenten Sichtbarkeit ermöglichen und den Einstieg in den Beruf erleichtern.  Zudem hatten die Besucher die Möglichkeit die Alumni des letzten Jahrgangs der Fondation Fiminco, die sich mit Multiples beschäftigten, kennenzulernen. Parallel dazu wurden nach dem Sommerferienende die Galerien mit neuem Programm wiedereröffnet.

Bezüge zu Leipzig gab es einige: So arbeitet der Leiter der Druckwerkstatt der Fondation regelmäßig mit dem Leipziger Drucker Thomas Siemon zusammen, ein diesjähriger Alumni war der an der Leipziger HGB ausgebildete Timo Herbst.

So boten die MAD neben einem spannenden Austausch mit Publikum und Kollegen auch die Entdeckung unerwarteter Querverbindungen.

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Stand liebblingsdruck | Foto: Franziska Neubert

Text: Franziska Neubert (Vielen Dank!)

Weiterführende Links (siehen auch die Verlinkungen der blau angelegten Worte im Text):

http://multipleartdays.fr/ 

https://www.fondationfiminco.com/en/

illustrierte Bücher von Franziska Neubert