Die französische Künstlerin Pascale Klingelschmitt ist zu Gast im STUDIO des Keramikmuseums Staufen. Ihr Fokus liegt auf der Erforschung der Natur, mit einem besonderen Schwerpunkt auf der Pflanzenwelt. Dabei nutzt sie Gerätschaften und Methoden aus den Naturwissenschaften. Fasziniert von Röntgen- und Mikroskopbildern, hinterfragt die Künstlerin (*1968) aus Lautenbach/ Elsass die Eigenheiten lebendiger Organismen, ihrer Strukturen, Zeitlichkeiten und Zustände der Veränderung. Seit 2017 gestaltet sie den Prix Curie. Die Absolventin des Maison de la Céramique in Mulhouse (2000) und der Kunsthochschule Besançon (Diplom Plastik 2013) sucht Prinzipien des Wachstums sichtbar zu machen. Ihre organischen Formen entfalten sich gleichsam aus dem Laborglas, der Statik enthoben, frei im Raum.

In ihrer künstlerischen Arbeit untersucht Pascale Klingelschmitt Stofflichkeit, Eigenschaften und Verhaltensweisen von Pflanzen und anderen Organismen, deren Wachstum, Bewegung und Veränderung in Zeit und Raum – biologisch ausgedrückt: Mutation, Hybridisierung und Metamorphosen.
Die kleine Petrischale früherer Arbeiten ist zu größeren Glasgefäßen mutiert, aus denen sich tönerne Sprossen, Pflanzentriebe oder Mikrostrukturen anderer Lebewesen in alle denkbaren Richtungen winden. Sie scheinen dem Anzuchtglas entkommen zu wollen. Man könnte den Eindruck gewinnen, sie seien noch im Moment der Betrachtung im Wachstum begriffen, so eine große Dynamik strahlen sie aus.
Pascale Klingelschmitts neuester Werkzyklus (2020-2023) wirft grundlegende Fragen nach dem Verhältnis von Mensch und Natur auf, die uns angesichts des Klimawandels und der Umweltzerstörung alle beschäftigen.
KERAMIKMUSEUM STAUFEN, Wettelbrunner Str. 3, 79219 Staufen
Öffnungszeiten: Mi-Sa 14-17 Uhr, So 12-17 Uhr

