In der kleinen Orangerie am Schloss Charlottenburg in Berlin erwartet uns eine imposante Installation der Künstlerin Maria Volokhova. Obwohl sie uns auf den ersten Blick mit „Geschirr aus Porzellan“ konfrontiert, ist sie weder Handwerkerin noch Designerin. Ursprünglich an der Druckgrafik interessiert, beschloss sie, Porzellan zu studieren, um die Zerbrechlichkeit der inneren und äusseren Welt sowohl in ihrer visuellen als auch in der taktilen Dimension auszudrücken. Wenn Porzellan in seinen Grundlagen als etwas Zartes behandelt wird, dann ist es ein geeignetes Material, um diese Zerbrechlichkeit zu betonen. Die Wahl der Mittel wurde durch ihr künstlerisches Denken bestimmt und ist in besonderer Weise metaphorisch zu lesen.
In der Mitte des Raumes steht ein opulenter Tisch, auf dem Obst und Gemüse, Fleisch und Fisch aus feinem, strahlend weißem Porzellan schwimmen. In ihrer Zerbrechlichkeit stehen sie für die Vergänglichkeit auf Erden.
Vor dem Hintergrund der prächtigen Feste, die in diesem Schloss gefeiert wurden, stellen die Stücke die Frage nach der gleichzeitigen Zerbrechlichkeit und Beständigkeit von Luxus und Dekadenz in unserer Zeit.
Luxus und Reichtum, prächtige Feste wurden hier im Schloss Charlottenburg gefeiert. Sind diese Zeiten vorbei? Ist nicht auch unsere heutige Zeit von Luxus und Dekadenz geprägt? Wohin wird uns das führen?
Eine Verwandlung als Gegenstück findet auf dem zweiten Tisch statt.
In Anlehnung an die Vanitas-Gemälde des 17. Jahrhunderts ist diese Installation voller Symbole, die den Betrachter zum Nachdenken über seine Vergänglichkeit, die Flüchtigkeit des Lebens, die Absurdität des weltlichen Vergnügens und das vergebliche Streben nach Status und Ruhm anregen.
Schließlich birgt jede plötzliche Zerstörung die Chance auf einen Neuanfang.
KLEINE ORANGERIE AM SCHLOSS CHARLOTTENBURG – Spandauer Damm 22 – 14059 Berlin
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag von 12 bis 18 Uhr


